EINLEITUNG Kein Geld mehr, um ins Kino zu gehen? Immer knapp bei Kasse? Viele Jugendliche bessern sich ihr Taschengeld auf, indem sie nach der Schule arbeiten gehen. Auch mein Freund Abdiziz übt einen Nebenjob aus. Er hilft in einer Gaststätte aus, wenn dort Veranstaltungen stattfinden. Doch hat der Nebenjob auch negative Auswirkungen auf ihn? Sollten Jugendliche einen Nebenjob ausüben oder lieber nicht?
1. THESE (CONTRA) Natürlich spricht Einiges dagegen, dass Jugendliche einen Nebenjob haben sollten.
1. ARGUMENT (STARK) Als erstes ist hierzu zu sagen, dass sich Nebenjobs negativ auf die Schulleistungen auswirken könnten. Wenn man lange arbeitet, hat man weniger Zeit, sich auf die Schule vorzubereiten oder zu lernen. Sollte man sogar bis spät abends arbeiten, könnte man am nächsten Morgen in der Schule so müde sein, dass man sich nicht richtig auf den Unterricht konzentrieren kann. So ging es auch einem meinem Klassenkameraden. Nachdem er seinen Nebenjob begonnen hatte, hatte er direkt in der nächsten Woche 3x seine Hausaufgaben vergessen und eine schlechte Note für die Mitarbeit kassiert.
2. ARGUMENT (MITTEL) Außerdem sollte man bedenken, dass Jugendliche durch einen Nebenjob ihre Freunde verlieren könnten. Durch einen Nebenjob hat man nicht nur für die Schule, sondern auch für seine Freunde weniger Zeit. Man arbeitet, während die eigene Clique ins Kino oder feiern geht. Man kann nicht mehr mitreden, wenn über gemeinsame Erlebnisse gesprochen wird und gerät immer weiter ins Abseits. Mein Cousin zum Beispiel arbeitet auf einem Bauernhof. Hier muss er fast täglich mithelfen, wodurch er sehr wenig Freizeit hat. Anfangs hatte er noch viele Freunde, doch mittlerweile hat er nur noch wenige, da er zu wenig Zeit hatte, um die Freundschaften zu pflegen.
3. ARGUMENT (SCHWACH) Auch bedenken sollte man bei diesem Thema, dass Jugendliche ausgenutzt und unfair bezahlt werden könnten. Viele Arbeitgeber glauben, dass Jugendliche nicht wissen, was sie verdienen sollten. Vielleicht nehmen sie sie auch nur als billige Hilfsarbeiter und nicht als echte Angestellte wahr. Deshalb bezahlen sie ihnen viel weniger Geld, als ihnen zusteht und nutzen die Jugendlichen somit aus. Mein Bruder hat zum Beispiel lange in einem Supermarkt gearbeitet. Er hat gute Arbeit geleistet und war immer flexibel. Trotzdem bezahlte ihm der Chef nur 5€ pro Stunde und auch seine Überstunden wurden nicht bezahlt.
2. THESE (PRO) Allerdings gibt es auch viele Gründe, die dafür sprechen, dass Jugendliche einen Nebenjob haben sollten.
1. ARGUMENT (SCHWACH) Zunächst einmal ist hier zu sagen, dass Jugendliche, die einen Nebenjob ausüben, viel besser lernen, mit Geld umzugehen. Wenn man sich das Geld selbst erarbeitet, ist es gefühlsmäßig viel mehr wert, als wenn man es einfach von den Eltern in die Hand gedrückt bekommt. Deshalb geht man auch vorsichtiger und bewusster mit seinem Geld um und gibt es nicht leichtfertig für Blödsinn aus. Mein Klassenkamerad Martin zum Beispiel hat früher sein Geld für Kleinigkeiten regelrecht aus dem Fenster geworfen. Nun, da er einen Nebenjob hat und sein Geld selbst verdient, sucht er sich vernünftige Wege, sein Geld anzulegen. Im Moment spart er auf seinen Führerschein.
2. ARGUMENT (MITTEL) Auch nicht vergessen sollte man, dass Nebenjobs bei Schülern und Jugendlichen das Selbstbewusstsein stärken. Man verdient sich nämlich nicht nur Geld, sondern auch Lob und Anerkennung für die erbrachten Leistungen von seinem Chef und den Kollegen. Hierdurch erkennt man, was man gut gemacht hat und was man sich selbst zutrauen kann. Meine Freundin arbeitet in einer kleinen Firma und erledigt ihre Aufgaben sehr zuverlässig, was ihr der Chef auch regelmäßig sagt. Mittlerweile traut sie sich auch größere und kompliziertere Arbeiten zu, weil sie viel mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten bekommen hat.
3. ARGUMENT (STARK) Am allerwichtigsten aber scheint mir aber zu sein, dass man unbezahlbare Erfahrungen in der Berufswelt sammelt. In einem echten Nebenjob bekommt man einen wesentlich besseren Eindruck von den Aufgaben, die in diesem Berufsfeld gefordert sind. In Schulpraktika ist man nur 2 Wochen im Betrieb und darf maximal kleine Hilfsarbeiten erledigen. Im Nebenjob arbeitet man als echter Kollege mit und weiß, was von einem verlangt wird. Dadurch erkennt man ebenfalls, ob dieser Job für einen selbst als spätere Arbeit infrage kommt. Mein großer Bruder arbeitete lange Zeit in einem Betrieb, in dem er nun auch seine Ausbildung macht. Da er die Abläufe und Aufgaben schon ganz genau kennt, hat er den anderen Auszubildenden gegenüber einen riesigen Vorteil und kommt viel besser klar.
SCHLUSS Nachdem ich mich nun ausführlich mit dem Thema beschäftigt habe, komme ich zu dem Ergebnis, dass Jugendliche auf jeden Fall einen Nebenjob ausüben sollten. Nicht nur lernen sie, besser mit ihrem Geld umzugehen, sie gehen auch selbstbewusster durchs Leben. Am wichtigsten ist aber, dass sie es später leichter haben, in ihrem Wunschberuf Fuß zu fassen. Deshalb kann ich nur jedem Jugendlichen empfehlen, sich einen Nebenjob zu suchen.